Alessandro Marcello (1669 - 1747) - J.S. Bach (1675-1750) - Piano: Anne Queffélec - Auszug aus dem Cembalo-Konzert (Marcello's - Oboenkonzert:) d-moll BWV 974. Es ist gängige Praxis bei der Erarbeitung des Oboenkonzertes von Alessandro Marcello, im zweiten Satz auf eine verzierte Fassung Johann Sebastian Bachs zurückzugreifen. Diese stammt aus BWV 974 und stellt eine von insgesamt 16 Bearbeitungen italienischer Instrumentalkonzerte für Cembalo solo dar, die Bach um 1713 anfertigte. Beim Studium der Cembaloversion ist festzustellen, dass Bach nicht nur die Oboenstimme (und auch diese nicht nur im langsamen Satz) veränderte, sondern auch in der Begleitung teilweise massiv in das Originalwerk eingriff. Einige Detailveränderungen sind allein der Instrumentierung geschuldet, z.B. Triller auf langen Noten, Akkordbrechungen sowie das Weglassen von wiederholten Phrasen, die im Original einmal von der Oboe und einmal von den Violinen gespielt werden. Natürlich birgt die Rückübertragung der Cembalofassung in die Originalbesetzung das Risiko, instrumentenspezifisch untypische Phrasen zu erzeugen. Der Einblick in Bachs Beschäftigung mit italienischer Musik, seine genaue Notation der ansonsten üblicherweise frei ausgeführten Verzierungen und die Meisterschaft, mit der er mit kleinen Eingriffen die Komposition bereichert hat, sind dieses Risiko wert. ------------------------------------------------------------------------ Text-Copyright: Peter Wuttke Essen
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